Thymian: Kraut mit Heilkraft – Wirkung & Anwendung der Heilpflanze

Thymian, Rosmarin, Oregano und Basilikum, sind klassische mediterrane Gewürze, die in keiner Küche fehlen. Das Kraut kann aber nicht nur Speisen ein aromatisches Aroma verleihen, denn auch seine Heilkräfte sind nicht zu unterschätzen.

Bei Schnupfen, Husten, Halsschmerzen oder Heiserkeit, ist ein Thymian – Tee genau das Richtige. Auch zum Inhalieren oder, als Gurgellösung ist Thymian gut zu nutzen. Thymian ist eine gesunde pflanzliche Alternative, wenn es keine klassischen Medikamente sein sollen und kann sogar, in leichteren Fällen, dass Antibiotika ersetzen.

Geschichte vom Thymian

Thymian war bereits im 11. Jahrhundert in unseren Regionen bekannt. Möglicherweise wurde es von Benediktinermönchen aus Italien importiert. Doch schon die alten Ägypter nutzten das Kraut, um Mumifizierungen vorzunehmen. Im römischen Reich, als auch im antiken Griechenland, war Thymian das Mittel, um Atemwegserkrankungen und Magen – Darm – Beschwerden zu heilen.

Hildegard von Bingen machte es bei uns bekannt, denn in ihren Schriften wird Thymian, als Heilkraut des Öfteren erwähnt. Der Echte Thymian oder Thymus vulgaris, wird heute im Volksmund als Gartenthymian bezeichnet. Zudem gibt es mehrere Synonyme, zum Beispiel Immenkraut, Quendel oder Küchenpolei.

Der Thymian gehört der Familie der Lippenblütler an, zu dem auch Basilikum, Majoran, Salbei und Rosmarin zählen. Die mehrjährige Pflanze kann eine Höhe von bis zu 40 Zentimeter erreichen, wobei die kleinen Blüten zu Büscheln zusammengefasst sind.

Der Geschmack wird, als leicht pikant bezeichnet, die Blätter schmecken entweder nach Zitrone (Zitronenthymian), nach Orange (Orangenthymian) oder nach Kümmel (Kümmelthymian). Wer das Kraut im heimischen Garten kultivieren möchte, sollte einen möglichst sonnigen und warmen, aber auch geschützten Standort bevorzugen. Allerdings handelt es sich bei Thymian um eine nicht winterharte Pflanze.

Inhaltsstoffe von Thymian

Generell wird Thymian empfohlen bei Bronchitis und Katarrhen der oberen Luftwege. Kundige, in Sachen Thymian, verwenden es auch bei Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit. Zudem besitzt das Kraut eine beruhigende Wirkung.

Die Inhaltsstoffe bestehen unter anderem aus:

  • Gerbstoffen
  • Flavonoide
  • Triterpene
  • ätherische Öle mit Thymol

Das ätherische Öl vom Thymian, ist ein weiterer Faktor, dass es sich um eine vielseitige Pflanze handelt, denn der würzige Kräuterduft, wirkt allgemein anregend und ist ideal, als Badezusatz. Das Öl regt nicht nur den Kreislauf an, sondern vertreibt Erschöpfungszustände und hilft bei diversen Hauptproblemen. Es soll sogar in der Lage sein, den Haarausfall stoppen zu können und trägt zu einer besseren Haarstruktur bei.

Wichtige Bestandteile des Öls sind die Phenole Thymol, was zu circa 30 bis 50 Prozent vorkommt und Carvacrol, welches zu 1 bis 50 Prozent vorhanden ist. Die jeweiligen Anteile hängen allerdings vom Standort, dem Klima, der Jahreszeit und der Sorte ab.

Thymian ist wegen seiner Inhaltsstoffe schon eine Art „Wunderwaffe“, denn es ist wegen seiner antibiotikaresistenten Eigenschaften, gegen diverse Bakterienstämme einzusetzen. Dank dem Wirkstoff Thymol ist das Kraut in der Lage, nicht nur die Anzahl der Erreger einzudämmen, sondern es kann auch die Gefahr einer Resistenz – Entstehung dezimieren.

Thymian ist daher besonders sinnvoll, wenn es um Erkältungskrankheiten geht, die in der Vielzahl durch Bakterien ausgelöst werden. Zur gleichen Zeit regen die ätherischen Öle die Tätigkeit der Flimmerhärchen an, die sich auf den Schleimhäuten der Atemwege befinden. Schleim wird verflüssigt und der Patient kann somit leichter abhusten.

Anwendung von Thymian

Thymian hat einen positiven Einfluss auf unterschiedliche Erkrankungen. Hierzu zählen nicht nur Atemwegsbeschwerden, sondern auch:

  • Erkrankungen der Harnwege
  • Frauenleiden
  • Verdauungsbeschwerden
  • Hautkrankheiten

Für eine Inhalation werden etwa 2 Esslöffel getrockneter Thymian in ein großes Gefäß gegeben und mit 2 Liter kochendem Wasser übergossen. Der Nutzer sollte nun den aufsteigenden Dampf für 10 bis 15 Minuten, mit einem Handtuch über dem Kopf, einatmen. Getrockneter Thymian kann entweder in der Apotheke erworben werden oder er wird selber hergestellt. Dazu kleine Sträuße binden und an einem schattigen Ort über Kopf aufhängen. Nach dem Trocknen die Blätter einfach abrebeln.

Bei Infektionen der Atemwege hilft ein Tee aus einer Kombination von Thymian, Eukalyptus und Zypresse. Der Tee erweist sich, als hustenlindernd und antiseptisch und ist als Fertigpräparat zu bekommen. Thymiankraut kann jedoch auch allein für Linderung sorgen, indem 1 bis 2 Teelöffel mit kochendem Wasser übergossen werden. Das Ganze dann nach etwa 10 Minuten abseihen.

Bei Husten hilft Thymian Öl, als Einreibemittel. Hierzu 10 Tropfen des Öles mit 20 Tropfen Mandelöl mischen und die Brust damit einreiben. Die Mischung eignet sich übrigens auch hervorragend bei Muskelverspannungen, zudem ist Thymian Öl in der Lage, Personen vor Krankheitserregern zu schützen.

Thymianbäder helfen nicht nur bei Erkältungskrankheiten, sondern auch bei gereizter und juckender Haut. Einen Aufguss mit 100 Gramm getrocknetem Kraut und einen Liter Wasser herstellen, alles für circa 15 Minuten ziehen lassen, und dem Badewasser beigeben. Wer sich diese Arbeit nicht machen möchte, sollte im Fachhandel, nach fertigen Thymian – Badezusätzen Ausschau halten.

Hinweis:
In seltenen Fällen und auch nur bei sehr empfindlichen Personen, kann es zu Hautreaktionen kommen. Auch Atemnot oder Schwellungen traten bisweilen auf. Kaum Nebenwirkungen gab es in Form, von Magenbeschwerden, bei inneren Anwendungen.

Darreichungsformen

Thymian verfügt über krampflösende und schleimlösende Eigenschaften. Zudem wirkt er auswurffördernd und antibakteriell. Das macht es möglich, mit dem Kraut auch Bronchitis oder festsitzenden Husten gut zu behandeln.

Die Pflanze ist ebenso geeignet um Entzündungen im Rachenraum zu bekämpfen. Nebenher stärkt das Kraut die körpereigenen Abwehrkräfte und schützt so vor grippalen Infekten. Thymian wirkt krampflösend und ist daher auch zur Therapie von Magen- und Bauchbeschwerden geeignet.

Mittlerweile ist Thymian in zahlreichen Darreichungsformen erhältlich. Dieses sind:

  • Kapseln
  • Pastillen
  • Hustensaft
  • Tropfen
  • Tee

Ebenso erhältlich sind Kombinationspräparate, bei denen die Heilkraft der Heilpflanze mit Primelwurzel ergänzt wird. Als Badezusatz kann Thymian seine Kräfte und wohltuende Wirkung entfalten und hilft schnell über Erkältungsbeschwerden hinwegzukommen.

Übrigens:
Thymian ist geradezu ideal, wenn es um Erkältungskrankheiten geht. Nicht umsonst wurde das Kraut 2006 zur Heilpflanze des Jahres gekürt.

Weitere Darreichungsformen sind als Zäpfchen, Säfte oder Dragees erhältlich. Thymian Öl kann zur inneren, wie äußeren Anwendung dienen.

Dosierung

Als Trockenextrakt ist Thymian in Lutschtabletten und Pastillen enthalten. Das Öl ist in Einreibungen, Bädern, Salben, Tropfen und Säften zu finden. Die mittlere Tagesdosis beträgt, wenn nicht anders verordnet, zwischen 6 bis 8 Gramm im Tee, als Umschlag empfiehlt sich ein etwa 5 prozentiger Aufguss.

Bei der Zubereitung als Tee sollte die Menge von 1,5 bis 2 Gramm pro Tasse nicht überschritten werden. Bei bekannten Allergien gegen Birkenpollen, Sellerie oder Lippenblütlern, muss von einer Einnahme abgesehen werden.

Diejenigen, die Thymian Öl nutzen möchten, sollten bei einer Inhalation je nach Intensität der Beschwerden 3 bis 4-mal täglich, dass Prozedere durchführen. Sollte die Zeit zum Inhalieren fehlen, kann ein sauberes Taschentuch mit einigen Tropfen Öl benetzt werden, um öfter am Tag daran zu riechen.

Wirkung von Thymian

Thymian hat einen markanten, schleimlösenden und auswurffördernden Effekt. Zudem wirkt es antibakteriell, antiseptisch und entzündungshemmend. Thymian Öl ist sowohl zur Vorbeugung, als auch für therapeutische Anwendungen geeignet.

Die Wirkung von Thymian erstreckt sich von Problemen mit den Harnwegen, über Magen – Darm – Erkrankungen bis zu rheumatischen Beschwerden. Eine Aromatherapie mit Thymian Öl kann bei Erschöpfungszuständen, Depressionen und Hauptproblemen helfen. Als Antiseptikum ist Thymol auch in verschiedenen Mundpflegeprodukten zu finden.

Thymian bekämpft eine Erkältung sowohl kausal, als auch symptomatisch und eignet sich als hervorragendes Hustenmedikament. Wer das Öl kaufen möchte, sollte eine genauen Blick auf die Zutaten werfen. Hochwertiges Thymian Öl wird aus Thymus vulgaris oder Thymus zygis oder aus einer Mischung von beidem hergestellt.

Reines Thymian Öl eignet sich besonders zur Verwendung in Duftlampen. Es wird in kleinen Flaschen verkauft und ist Bestandteil von Säften, Bonbons, Pastillen, Nasensprays, Hustenmitteln, Salben und Mundpflegeprodukten. Thymian Öl kann sparsam verwendet werden, daher sind im Handel, kleine Einheiten von 10 ml erhältlich.

Vorsicht:
Thymian Öl eignet sich auf keinen Fall zur unverdünnten Anwendung, bei zu hoher Konzentration kann es sogar Allergien auslösen. Das Öl ist in unterschiedlichen Applikationen in der Apotheke, Drogeriemärkten, Naturkostläden oder im Internet erhältlich.

Nebenwirkungen

Thymian ist seit langen Jahren ein natürliches Heilmittel, welches sogar, als Antibiotikum genutzt wird. Der Vorteil gegenüber klassischen chemisch hergestellten Produkten, liegt auf der Hand, denn es ist nur in sehr seltenen Fällen mit Nebenwirkungen zu rechnen.

Es gibt jedoch vereinzelt Personen, die bereits unter einer Pollenallergie (Heuschnupfen) leiden, diese können auf Thymian unter Umständen empfindlich reagieren und allergische Reaktionen zeigen. Betroffene entwickeln in diesen Fällen eine sogenannte Kreuzallergie gegenüber Thymian.

Kommt es zu solchen Reaktionen, ist es völlig ausreichend, auf das entsprechende Präparat zu verzichten. Es ist jedoch Fakt, dass sich nicht bei jedem Allergiker, automatisch eine Kreuzallergie entwickeln muss.

Weitere Nebenwirkungen können sich in Form von Magen – Darmbeschwerden äußern. Hier kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, Bauch Krämpfen und Durchfall. Abgesehen davon, können sehr empfindliche Personen, mit allergischen Reaktionen, wie Gesichtsschwellungen, Atemnot oder Hautausschlägen rechnen.

Trotz der genannten Nebenwirkungen ist Thymian ein gesundes Heilmittel. Wechselwirkungen zu anderen Medikamenten wurden selten bis sehr selten beobachtet. Präparate mit Thymian haben eine breites Wirkungsspektrum um helfen bei einer Vielzahl von gesundheitlichen Beschwerden.

Wissenswertes über Thymian

Der echte Thymian (Thymus vulgaris) ist vor allem in der Mittelmeerregion zwischen Spanien und Italien zu finden. Als Arzneipflanze wird er jedoch in diversen Teilen der Welt kultiviert. Der Duft der Pflanze kann als aromatisch beschrieben werden, gerade, wenn die Blätter zwischen den Fingern gerieben werden.

In Deutschland ist der wild wachsende Thymian nicht zu finden. Hobbygärtner können jedoch versuchen ihn im heimischen Garten zu kultivieren, allerdings ist er sehr frostempfindlich. Als Kübelpflanze jedoch kann er gut überwintern.

In der Küche kennt Thymian jeder, denn er mundet zu Fleisch -, als auch zu Fischgerichten. Er schmeckt im Eintopf genauso gut, wir in bestimmten Bohnengerichten und darf in einer mediterranen Soße zu Nudeln nicht fehlen. Ebenso ist er in der beliebten Gewürzmischung „Kräuter der Provence“ zu finden. Hierbei fungiert das Kraut, um fettreiche Speisen besser zu verdauen. Ein ganzer Thymianzweig eignet sich auch, um mitgekocht oder gegart zu werden.