Thrombose-Risiko beim Autofahren: So richtig vorbeugen

Viele können es kaum erwarten und wollen das Urlaubsziel möglichst schnell erreichen. Aber Vorsicht! Auf langen Bus- und Pkw-Reisen speziell in südliche Länder können sich in den Beinvenen gefährliche Blutgerinnsel bilden. Gefahr durch langes Sitzen. Durch die Zwangshaltung in den engen Sitzreihen entstehen leicht Durchblutungsstörungen, die zur Bildung eines Blutstaus in den Venen führen können.

Mit zunehmender Reisedauer erhöht sich als Folge der „Sitzfolter“ die Gefahr einer Blutgerinnselbildung (Thrombose) – vor allem in den Beinen. Bei der nächsten Aktivität, die die Blutzirkulation wieder anregt, kann sich dieser Pfropf in der Blutbahn lösen und beginnt zu wandern. Gelangt er in Herz oder Lunge, hat dies möglicherweise einen tödlichen Ausgang: Verstopft dieser Blutpfropf eine lebenswichtige Ader, kommt es zu einer Lungenembolie bzw. zu einem Herzinfarkt.

Tief im Bein staut sich was an

Die Gefahr bemerkt man meist erst, wenn es zu spät ist, da sich die gefährlichen Blutgerinnsel in den tiefer gelegenen Gefäßen des Beines und nicht an dessen Oberfläche bilden. Eine erhöhte Thrombosegefahr auf Langstreckenreisen gilt als erwiesen. Das prominenteste Opfer war Präsident Nixon, der 1974 nach einer Flugreise eine Lungenembolie (Verstopfung eines Lungengefäßes) erlitt. Eine Gerinnselbildung muss sich auch nicht unmittelbar nach Beendigung der Reise lösen.

Es besteht genauso die Möglichkeit, dass die tödlichen Folgen erst auftreten, wenn die Reisenden Auto oder Flugzeug längst verlassen haben. Ein Zusammenhang besteht auch zwischen Reisedauer und Thromboserisiko. Je länger man unbeweglich auf seinem Sitz hockt’, desto größer die Gefahr einer Thrombose. Grundsätzlich können, völlig unabhängig vom Geschlecht, alle Altersgruppen von einer Thrombose betroffen sein.

Einer Thrombose vorbeugen: So geht’s

  • Bei längeren Reisen öfters aufstehen und bewegen
  • Ausreichend trinken! ( Wasser, Tee oder Säfte)
  • Kein Alkohol! (fördert die Flüssigkeitsausscheidung und erweitert die Gefäße)
  • Kein Nikotin! (verengt die Blutgefäße)
  • Bequeme Kleidung tragen
  • Vorbeugen mit Rosskastaniensamenextrakt (z. B. Venostasin ® retard)
  • Stütz- oder Kompressionsstrümpfe (regen den Blutfluss an)
  • Bei früherer Thrombose vor der Reise den Hausarzt um Rat, fragen! (evtl. Heparinspritzen verabreichen lassen)

Vorbeugen ist möglich!

Studien belegen: Man kann der Gefahr vorbeugen.
Eine von Venenärzten geleitete Forschungsgruppe wollte herausfinden, inwieweit die Einnahme eines Venenmittels mit Rosskastaniensamenextrakt das Anschwellen der Beine auf langen Reisen beeinflusst. Die venengesunden Versuchspersonen begannen mit der Einnahme der Kapseln 10 Tage vor der Abreise, wobei eine Gruppe das Präparat mit Wirkstoff erhielt, die 2. Vergleichsgruppe aber nur ein sogenanntes Placebo (Mittel ohne Wirkstoff). Der Umfang der Beine wurde ½ Stunde sowie drei bzw. 14 Stunden nach Abreise gemessen. Das Ergebnis zeigte eindeutig ein geringeres Anschwellen der Beine bei der 1. Gruppe, die das Venenmittel erhalten hatte.

Fazit: Auch Venengesunde profitieren unter „Stressbedingungen“ von der Einnahme von Rosskastaniensamenextrakt. In einer weiteren Studie wurde die Wirksamkeit von Stützstrümpfen unter Beweis gestellt: Bei 833 Fernreisenden ergab sich, dass die Personen mit knielangen Stützstrümpfen eine deutlich geringere Thrombosehäufigkeit aufwiesen als die Gruppe ohne Strümpfe. Besteht ein sehr hohes Risiko können Heparinspritzen vom Hausarzt helfen, denn Heparin verdünnt das Blut.