Zecken: FSME vorbeugen & Impfung

Nicht alle Zecken übertragen die Borreliose und FSME. In Deutschland gelten Bayern, Baden-Württemberg, die neuen Bundesländer, sowie Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland als FSME-Regionen. In Norddeutschland ist die Krankheit nicht verbreitet. Borreliose hingegen ist in ganz Deutschland verbreitet. In der Schweiz kann die Krankheit überall ausserhalb des Alpenraumes übertragen werden.

Impfen gegen FSME

Gegen FSME kann man sich impfen lassen. Dies ist die einzige Möglichkeit, wirksam gegen eine Infektion vorzubeugen. Da die Zeckenzeit in diesen Wochen beginnt, sollte man jetzt über eine Impfung nachdenken. Über die Frage, wer sich impfen lassen sollte, herrscht in Fachkreisen jedoch keine Einigkeit. In der Schweiz wird vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Impfung nur für Personen empfohlen, die sich häufig in Wäldern von Zeckengebieten aufhalten. Für Kinder wird ein Mindestalter von sechs Jahren empfohlen. In Österreich beispielsweise wird eine ganz andere Politik verfolgt: Dort sollen möglichst alle Menschen, die sich regelmässig in der Natur aufhalten, eine Injektion erhalten. In den Schulen und Kindergärten werden sogar Impfprogramme durchgeführt.

Die Hirnhautentzündung ist selten und wird nur in bestimmten Regionen übertragen. Erreger ist ein Virus, welcher das zentrale Nervensystem befällt. Etwa eine Woche an Ansteckung beginnt ein grippeähnliches Vorstadium mit Fieber, das nach einigen Tagen wieder abfällt. Im zweiten Stadium kommt es zu einem erneuten Fieberanstieg und zur Entzündung der Hirnhaut (Meningitis). Die gleichzeitige Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) kann zu epileptischen Krampfanfällen, Lähmungserscheinungen und Bewusstseinstrübungen führen. Selten ist von der Entzündung auch das Rückenmark betroffen.

Borreliose schwierig zum Nachweisen

Die Bakterien, welche die Borreliose verursachen, können im Körper nur schwer nachgewiesen werden. Wer die Zecke selber entfernt hat, sollte nicht wegwerfen, sondern zum Arzt mitbringen. In der Zecke können die darauf spezialisierten Labors die Borrelien nämlich nachweisen. Wenn es nach dem Zeckenbiss zur Hautrötung kommt, die Zecke aber nicht mehr vorhanden ist, kann man auch die betroffene Haut auf Bakterien untersuchen lassen. Borreliose muss über längere Zeit mit Breitband-Antibiotika behandelt werden. Eine Impfung gegen die Lyme-Borreliose gibt es in Europa nicht.

Erreger der Borreliose ist das Bakterium Borrelia burgdorferi. Für diese etwa 500 Mal häufigere Krankheit gibt es keinen typischen Verlauf. In der Frühphase breitet sich unter Umständen um die Einstichstelle eine kreisförmige Rötung aus. Dazu können grippeartige Beschwerden auftreten. Später (üblicherweise nach zirka einem Jahr) können zahlreiche Organe betroffen sein: Haut, Gelenke, Muskeln, Bänder, Nervensystem und Herz.

Schutz gegen Zeckenbisse

Zecken leben in gemässigten Klimazonen und Höhen bis zirka 1000 Metern. Sie bevorzugen Feuchtigkeit, weshalb man ihn vor allem im Unterholz von Wäldern findet, wo sie auf Ästen und Blättern niedriger Waldsträucher hocken. Eine Kopfbedeckung ist also kein wirksamer Zeckenschutz. Hingegen helfen geschlossenes Schuhwerk und bedeckte Beine mit möglichst anliegenden Kleidungsstücken. Stecken Sie für den Waldspaziergang Ihre Hosenbeine in die Socken. Insektenmittel hingegen schützen nur bedingt gegen einen Stich.

Nach einem Spaziergang, Picknick oder Joggen in einer von Zecken befallenen Gegend sollten Sie Ihren Körper absuchen: Rund 80 Prozent aller Zeckenstiche werden nicht bemerkt, da sie im Unterschied zu anderen Insektenstichen schmerzlos sind. Zecken saugen sich gern in den Kniekehlen, auf der Innenseite der Oberschenkel, in der Schamgegend und in den Achselhöhlen fest, bei Kindern zudem am Nacken und um die Ohren. Die Zecke sollte rasch möglichst entfernt werden. Mit einer Pinzette wird sie nahe an der Haut gefasst und ohne Drehung herausgezogen. Zur Not kann man sie auch zwischen Daumen- und Zeigefingernagel einklemmen und herausziehen.

Achtung: Verzichten Sie auf die Vorbehandlung mit Öl, Feuer oder Nagellack. Dadurch werden die Erreger erst recht übertragen! Das Zurückbleiben von Zeckenteilen in der Wunde ist nicht gefährlich. Sobald die Zecke entfernt ist, sollte die Wunde desinfiziert werden. Treten nach einem Zeckenstich grippeähnliche Symptome auf, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Wenn der Zeckenstich in einer gefährdeten Region erfolgte, ist der Arztbesuch auch ohne Symptome ratsam.