Hitzschlag: Was tun? Symptome erkennen und erste Hilfe leisten

Der Hitzschlag beruht auf einer Störung der Wärmeabgabe des menschlichen Körpers nach längerem Einfluss hoher Außentemperaturen. Ein Hitzschlag kann auch ohne Sonneneinwirkung entstehen. Er wird durch vermehrte Wärmeproduktion, z. B. durch körperliche Betätigung, begünstigt. Beim Hitzschlag entsteht ein Wärmestau im Körper durch unzureichende Wärmeabgabe. Oft sind schwere – bis tödliche – Hitzschläge in der Militärmedizin zu verzeichnen. Sie sind Folge von langen Märschen der Soldaten bei hohen Temperaturen. 1997 wurden in Deutschland 1029 Personen (einschließlich Sterbefälle) aufgrund von Hitzeschäden ins Krankenhaus eingewiesen.

Hitzschlag: Wie kommt das? Ursachen & Risikofaktoren

Liegt die Außentemperatur über der normalen Körpertemperatur des Menschen (36°C bis 37°C), kann dieser über die Verdunstung (das Schwitzen) den Temperaturunterschied ausgleichen. So wird die Körpertemperatur im normalen Bereich gehalten. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und geringe Luftströmungen (Wind) erschweren die Wärmeabgabe des Körpers. Sie erfolgt dann meist nur unzureichend . Es besteht die Gefahr eines Hitzschlags. Je höher die Arbeitsleistung bei hohen Außentemperaturen ist, desto eher kann es zu einem Hitzschlag kommen.

Personen mit 20 kg und mehr Übergewicht erleiden ca. 3,5mal häufiger einen Hitzschlag als Normalgewichtige. Auch Alkoholiker sind stärker gefährdet. Da bei der Wärmeregulation des Körpers das Kreislaufsystem stark beansprucht wird, erstaunt es nicht, dass Personen über dem 45 Lebensjahr und Gefäßkranke häufiger einen Hitzschlag erleiden als junge kreislaufgesunde Menschen. Zu lange Sonnenbestrahlung, zu warme Kleidung und hoher Flüssigkeitsverlust durch geringe Flüssigkeitsaufnahme, bei starkem Schwitzen oder Durchfall begünstigen ebenso einen Hitzschlag. Auch Medikamente können das Risiko eines Hitzschlags erhöhen.

Krankheitsbild

Hauptsymptom bei einem Hitzschlag ist der stetige Anstieg der Körpertemperatur bis über 40°C. Typische Fieberzeichen sind allgemeine Unruhe bis Schlaflosigkeit, abwechselndes Hitze- und Kältegefühl (frösteln), Kopf- und Gliederschmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl wie Schwäche, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, ständiger Durst und Lichtempfindlichkeit der Augen. Der Anstieg der Körpertemperatur läuft parallel mit dem Anstieg der Herz- und Atemfrequenz. Hält die Grundursache, d. h. größerer Stau von Wärme im Körper, weiter an, dann können sich schwerwiegende Komplikationen einstellen.

Zu Beginn sind meist massive Schweißverluste zu verzeichnen. Es findet ein zu hoher Flüssigkeitsverlust statt. Später kommt es dann zu einer starken Einschränkung der Schweißsekretion. Die Wärmeabgabe des Körpers wird eingeschränkt, weil dieser wichtige Faktor der Wärmeregulation ausfällt. Vorboten des Hitzschlages sind dann plötzlich auftretendes Schwindelgefühl, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen. Der Kopfschmerz stellt sich relativ früh ein. Weiterhin können Symptome wie Bewusstseinstrübungen, Krämpfe und Atemstörungen auftreten.

Auswirkungen

Hitzschlag kann unbehandelt zu Tode führen. Bei Bewusstseinsverlust des Betroffenen ist mit lebensbedrohlichen Spätschäden zu rechnen. Ernste lebensbedrohliche Symptome können z. B. epileptische Anfälle, Halluzinationen und Depressionen sein. Ab 40°C (rektal gemessen) besteht die Gefahr von Hitzekrämpfen, Hitzeschock und Hitzetod.

Erkennung & Untersuchungen

Man kann von erhöhten Körpertemperaturen ausgehen, wenn unter den Achselhöhlen Temperaturen über 37,5 °C und rektal (im Enddarm) über 38°C gemessen werden. Bei einer Fiebermessung in der Achselhöhle beträgt die Messdauer 8 bis 10 Minuten. bei einem Hitzschlag gesellen sich noch Symptome wie Schwindelgefühl, Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen und eine flache Atmung dazu. Die Haut ist anfangs rot, trocken und heiß, später wird sie grau- blau (Anzeichen für Sauerstoffmangel).

Ein stumpfer Gesichtsausdruck und taumelnder Gang sind ebenso typische Anzeichen eines Hitzschlags. Der Urin wird, wegen der vorhergehenden hohen Schweißabsonderung und dem damit verbundenen Flüssigkeitsverlust, hoch konzentriert ausgeschieden. Die Urinmenge nimmt ab. Der Betroffene leidet unter stark beschleunigter Atmung und einer beschleunigten Herzfrequenz. Zunächst ist ein Blutdruckanstieg, dann ein Blutdruckabfall zu verzeichnen.

Erste Hilfe & Sofortmaßnahmen / Therapiemaßnahmen

Die wichtigsten erste Hilfe-Maßnahmen bei einem Hitzschlag ist das Kühlen des überhitzten Körpers, durch kalte Umschläge, wobei der Körper auf 38°C bis 39°C abgekühlt werden soll. Der Betroffene muss sofort in eine kühlere Umgebung z. B. an einen schattigen Ort gebracht werden. Eine Flachlagerung des Betroffenen mit erhöhtem Kopf ist ebenfalls notwendig. Wichtig ist auch die Zufuhr von frischer Luft. Beengende Kleidung sollte sofort entfernt werden und ein Arzt muss umgehend herbeigeholt oder aufgesucht werden. Durch den Arzt wird bei einem Hitzschlag der Kreislauf mit verschiedenen Maßnahmen wieder stabilisiert.

Er verabreicht – meist intravenös – Elektrolytlösungen und behandelt die vorhandenen Atemstörungen. Elektrolytlösungen sind Infusionslösungen, die im Körper benötigte Elektrolyte enthalten. Sie sind vor allem kalium-, natrium-, chlor-, magnesium-, und kalziumhaltig. Diese Stoffe sind nötig, um den Flüssigkeits- und Mineralhaushalt im Körper wieder zu normalisieren.

Wenn keine Bewusstseinstrübungen vorliegen, sind kühle Getränke zu verabreichen, um die verlorenen Flüssigkeitsmengen auszugleichen. Generell muss versucht werden die Wärme von Körper abzuleiten und durch körperliche Ruhe einen Neuanfall von Wärme (Stoffwechselwärme) im Körper möglichst klein zu halten. Der Körper des Betroffenen kann ebenfalls mit Wasser besprengt werden um die Wärmeabgabe durch Verdunstung zu beschleunigen.

Vorsorge

Zur Vorbeugung eines Hitzschlages sind große körperliche Anstrengungen, bei hohen Außentemperaturen zu vermeiden. Beim Urlaub in wärmeren Gebieten ist darauf zu achten, sich in der Sonne nicht zu überanstrengen und genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Besonders zu Beginn des Urlaubs sollte man eine hohe Sonneneinstrahlung vermeiden und sich eher im Schatten aufhalten. Dies gilt vor allem für ältere Menschen. Selbst nach der Eingewöhnung an die herrschenden hohen Temperaturen im Urlaubsland, sind zu lange Sonnenbäder zu vermeiden.

Zur Vorbeugung eines Hitzschlages sollte ebenfalls eine Kopfbedeckung in der Sonne getragen werden. Dies ist besonders bei Kindern wichtig. Ungewohnte körperliche Betätigungen wie z. B. anstrengende Sportarten in der Mittagshitze, sind zu vermeiden. Zu warme Bekleidung in der Hitze ist ebenfalls unangebracht.Auch bei starken körperlichen Anstrengungen, wie z. B. körperlich schwerer Arbeit im Baugewerbe, ist darauf zu achten, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Auch hier kann der Körper stark überhitzt werden, ohne dass eine direkte Sonneneinstrahlung stattfindet.

Häufige Fragen

Wann sollte ich mich zu einem Arzt begeben?

Sofort wenn die typischen Symptome eines Hitzschlages, wie hohes Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Bewusstseinstrübungen, auftreten, ist es unbedingt nötig einen Arzt aufzusuchen. Bleibt der Hitzschlag unbehandelt, kann er zum Tode führen!Was tut der Arzt bei einem

Verdacht auf Hitzschlag?

Er grenzt zuerst eine weniger schwerwiegende Hitzeerschöpfung aus. Diese zeigt sich durch auffallende Blässe, Schwäche, kalten Schweiß und Frösteln. Ebenso typisch sind dann abwechselnder schneller und schwacher Puls bei normaler Körpertemperatur. In diesem Fall genügt es den Betroffenen in einem kühlen Raum zu bringen und salziges Wasser zu verabreichen (ein Teelöffel Salz auf einen Liter Wasser).
Bei der Diagnose eines Hitzschlages stabilisiert der Arzt den Kreislauf des Betroffenen durch entsprechende Maßnahmen, normalisiert den Flüssigkeitshaushalt und behandelt die typischen Symptome, wie z. B. Erbrechen, Kopfschmerz und Atemstörungen.

Was unterscheidet den Hitzschlag vom Sonnenstich?

Hitzschlag und Sonnenstich beginnen meistens mit denselben Symptomen, wie Kopfschmerzen, Schwindelgefühl oder Übelkeit. Der Sonnenstich entsteht jedoch nur durch die direkte Einstrahlung der Sonne auf den ungeschützten Kopf. Ein Hitzschlag ist auch ohne die Einwirkung der Sonne möglich. Er ist für den menschlichen Körper bedrohlicher als der Sonnenstich. Der Betroffene kann bewusstlos werden und die auftretenden Symptome eines Hitzschlages, können zu einer lebensbedrohlichen Situation für den Menschen werden.