Hautkrebs: Ursachen, Arten, Symptome, Screening & Therapie

Basaliom

Laut Statistik ist der Hautkrebs in seiner Häufigkeit weltweit zunehmend. Besonders in sonnenreichen Ländern wie z.B. Australien haben Krebsforscher in den vergangenen Jahren einen immensen Zuwachs beobachtet. Es besteht kein Zweifel daran, dass ein Zusammenhang zwischen dem UV-Licht und der Krebsentstehung besteht. In Gebieten mit viel Sonne und wenig schützender Ozonschicht ist die Krebsrate am höchsten.

Umweltschädigung und Sonnenkult tragen dazu bei, dass auch in unseren Breitengraden der Hautkrebs auf dem Vormarsch ist. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Krebsvorstufen (Präkanzerosen) und Hautkrebsarten wie dem Stachelzellkrebs (Spinaliom), Basalzellkrebs (Basaliom) und dem schwarzen Hautkrebs (Malignes Melanom). Seltenere Krebsarten sind der Morbus Paget, der im Bereich der Brustwarze auftritt und das Kaposi-Sarkom, bei dem Hautgefäße entarten und das v.a. in Zusammenhang mit einer HIV-Infektion vorkommt.

Ursachen & Risikofaktoren

Die Haut verzeiht nicht – Wer in seinem Leben extrem viel der Sonne ausgesetzt war, oder sich einige Sonnenbrände zugezogen hat ist besonders gefährdet Hautkrebs zu bekommen. Denn die wichtigste Ursache für alle drei hauptsächlich vorkommenden Krebsarten ist das UV-Licht. Dazu kommt eine erbliche Veranlagung, die für UV-Licht besonders empfindlich macht. Diese betrifft v.a. Menschen keltischen Typs mit blonden und rötlichen Haaren und blauen bis blau-grünen Augen.

In Hauttypen ausgedrückt wären das die Hauttypen I und II.
Das UV-Licht setzt immer kleine Schäden am Erbgut der Haut. Doch normalerweise werden diese Schäden durch gut funktionierende Reparatursysteme wieder beseitigt. Bei der Krebsentstehung kommt es nicht dazu, die Zelle erhält über ihr Erbgut die Information sich ungehemmt zu entarten. Alle 3 folgenden Krebsarten haben ihren Ursprung in einer bestimmten Zellart.

1. Stachelzellkrebs (Spinaliom)

Das Spinaliom wird auch Plattenepithel-Karzinom genannt und hat seinen Ursprung in den sogenannten Stachelzellen der Haut, die sich in den mittleren Hautschichten befinden und nach unterschiedlich langer Zeit (Wochen bis Jahre) in einen Tumor übergehen. Dieser wächst zerstörend und gibt Tochterabsiedelungen (Metastasen) in andere Organe ab. Diese Metastasen wachsen auch dort weiter. Das Spinaliom ist im Bereich der Schleimhäute und an deren Übergang zur normalen Haut der am häufigsten vorkommende bösartige Tumor. Im Gesicht ist das Spinaliom oftmals als Unterlippenkarzinom vertreten und hat hier seine Ursache in der fast rechtwinkeligen Sonneneinstrahlung (Sonnenbalkon).

Neben UV-Licht können auch andere krebserregende Schadstoffe wie z.B. Teer (Pfeifen- oder Tabakrauch) und auch Röntgenstrahlung an der Entstehung beteiligt sein. Ebenso auch die thermische Schädigung durch Rauchen oder Glasbläserei oder eine mechanische Schädigung wie z.B. bei Zimmerleuten und Schneidern, die z.B. Nägel bzw. Nadeln zwischen den Zähnen halten. Kommt das Spinaliom am Penis vor, wird es als Peniskarzinom bezeichnet. Ursächlich erscheinen hierfür chronisch-wiederauftretende Entzündungsprozesse (auch Humane Papillomaviren) und Smegma. Als Kofaktor wird die Vorhautverengung (Phimose) angesehen, die ihrerseits die Reinigung erschwert und Entzündungen begünstigt. Beschnittene Männer erkranken nachweislich seltener am Peniskarzinom.

2. Basalzellkrebs (Basaliom)

Das Basaliom ist der häufigste Tumor an der Haut. Er kommt etwa 10 Mal häufiger vor als der Stachelzellkrebs. Das Basaliom geht von Zellen der Haut (Basalzellen) und des Haarfollikel aus, die sich unkontrolliert vermehren und in die umgebende Haut, Knochen und auch Organe einwachsen. Das besondere am Basaliom ist, das dieser Tumor zwar das angrenzende Gewebe durch sein ungehemmtes Wachstum zerstört, aber nur extrem selten zu Tochterabsiedelungen (Metastasen) neigt. Er wird aus diesem Grund auch als semimaligner Tumor bezeichnet, was übersetzt soviel wie „halbbösartig“ bedeutet.

3. Schwarzer Hautkrebs (Malignes Melanom)

Das Maligne Melanom kann sich aus zunächst harmlosen Pigmentmalen entwickeln und geht von den melaninbildenden Zellen (Melanozyten) der Haut aus. 10% der Melanome kommen familiär gehäuft vor und wird als das Syndrom der dysplastischen Nävi (DNS) bezeichnet. Deshalb sollten sich Verwandte 1. Grades eines Melanom-Patienten regelmäßig vom Hautarzt auf Hautveränderungen untersuchen lassen. Vor der Pubertät tritt der schwarze Hautkrebs nur selten auf. Zwischen dem 30. und 70. Lebensjahr ist die Melanomrate zunehmend. Ein steigendes Alter bedingt also ein zunehmendes Risiko am Melanom zu erkranken. Allerdings ist in der letzten Zeit ein Zuwachs der Melanomrate gerade auch bei jüngeren Menschen zu verzeichnen.

Krankheitsbild

Stachelzellkrebs (Spinaliom)

Spinaliome sind am häufigsten im Bereich sonnenausgesetzter Haut wie Gesicht, Händen und Unterarmen vertreten. Im Gesicht kommen sie oft als Lippenkarzinome – v.a. als Unterlippenkarzinome vor. Im Bereich der Schleimhäute und deren Übergangsbereich zur normalen Haut sind sie am Penis, der Scheide, dem Anus, der Zunge und den Lippen zu finden. Am Penis treten sie ab dem 40. Lebensjahr auf (Peniskarzinom). Der Stachelzellkrebs entwickelt sich zunächst wenig auffallend. Meist sind es zunächst hautfarbene bis gelb-bräunliche, wenig erhabene Plaque. Diese gehen mit zunehmender Entzündungsreaktion in der Umgebung in einen Tumor über, der entweder nach außen wuchern kann und somit tastbar ist oder in die Haut hinein wächst.

Basalzellkrebs (Basaliom)

Das Basaliom ist der häufigste Tumor an der Haut. Er kommt etwa 10 Mal häufiger vor als der Stachelzellkrebs. Das Basaliom geht von Zellen der Haut (Basalzellen) und des Haarfollikel aus, die sich unkontrolliert vermehren und in die umgebende Haut, Knochen und auch Organe einwachsen. Das besondere am Basaliom ist, das dieser Tumor zwar das angrenzende Gewebe durch sein ungehemmtes Wachstum zerstört, aber nur extrem selten zu Tochterabsiedelungen (Metastasen) neigt. Er wird aus diesem Grund auch als semimaligner Tumor bezeichnet, was übersetzt soviel wie „halbbösartig“ bedeutet.

Schwarzer Hautkrebs (Malignes Melanom)

Das Maligne Melanom kann sich aus zunächst harmlosen Pigmentmalen entwickeln und geht von den melaninbildenden Zellen (Melanozyten) der Haut aus. 10% der Melanome kommen familiär gehäuft vor und wird als das Syndrom der dysplastischen Nävi (DNS) bezeichnet. Deshalb sollten sich Verwandte 1. Grades eines Melanom-Patienten regelmäßig vom Hautarzt auf Hautveränderungen untersuchen lassen. Vor der Pubertät tritt der schwarze Hautkrebs nur selten auf. Zwischen dem 30. und 70. Lebensjahr ist die Melanomrate zunehmend. Ein steigendes Alter bedingt also ein zunehmendes Risiko am Melanom zu erkranken. Allerdings ist in der letzten Zeit ein Zuwachs der Melanomrate gerade auch bei jüngeren Menschen zu verzeichnen.

Auswirkungen

Die Folgen sind von der jeweilgen Tumorart und von der Güte seiner Entfernung abhängig.
Das Basaliom ist nur „halbbösartig“ und wächst deshalb ausschließlich in seiner eigenen Umgebung. Es kann aber immense Tiefen erreichen und Strukturen wie Knochen und Organe zerstören.

Beim Malignen Melanom und beim Spinaliom ist für den weiteren Verlauf entscheidend, inwieweit der Tumor in die Haut eingedrungen ist, ob er schon Blut- und Lymphgefäße angegriffen hat und so Tumorzellen über diesen Weg in andere Organe verschleppt sind. Je nach Stadium können alle 3 Krebsarten zum Tode führen.

Erkennung & Screening

Eine sichere Diagnosestellung ist erst nach dem Herausschneiden und der feingeweblichen Untersuchung mit dem Mikroskop möglich. Die Dicke und Eindringtiefe sind v.a. beim Malignen Melanom und Spinaliom prognostisch entscheidend. Sehr früh gibt der schwarze Hautkrebs Tochterabsiedelungen ab, sodass die Früherkennung gerade beim Melanom sehr wichtig ist. Dazu gibt es die sog. ABCD-Regeln nach denen man Pigmentmale begutachtet:

A = Symmetrisch oder Asymmetrisch
B = Begrenzung: Regelmäßig oder Unregelmäßig
C = Farbe: Unregelmäßig (inhomogen) oder extrem dunkel
D = Durchmesser

Therapie

Allen 3 Krebsarten ist die grundsätzliche Behandlung gemeinsam: Der Arzt entfernt den Hautkrebs chirurgisch. Dabei achtet er auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand zur gesunden Haut. Wie groß dieser Sicherheitsabstand ist hängt von der Tumorgröße ab. Ist der Rand des herausgeschnittenen Tumormasse frei von Krebszellen, wurde der Hautkrebs „im Gesunden“ entfernt. Das ist für den weiteren Verlauf eine günstige Voraussetzung.

Beim Malignen Melanom werden zusätzlich noch Behandlungsmaßnahmen angewandt, die das körpereigene Immunsystem unterstützen sollen den Krebs zu besiegen (Alpha-Interferone). Die Interferon-Behandlung hat aber auch Nebenwirkungen wie Fieber, Kopfschmerzen und Muskel-Gelenkschmerzen. In Studien erprobt wird z.Z. die Impfung gegen das Maligne Melanom (s. Rubrik „Aktuelles“).

Wichtiger Hinweis

Sollten sich Ihnen Veränderungen Ihrer Haut bemerkbar machen – Leberflecke neu oder ungewöhnlich schnell wachsen, sich in Farbe und Form verändern, anfangen zu jucken oder bluten – suchen Sie baldmöglichst einen Hautarzt auf. Der Arzt wird Ihre Pigmentmale begutachten und eventuell verdächtige Male vorbeugend entfernen.

Vorsorge

Meiden von UV-Licht ist die wichtigste Vorsorge. Sonnenbrände sollten unbedingt vermieden und somit immer für einen ausreichenden Lichtschutz gesorgt werden. Da die Krebsentstehung durch das Entfernen der jeweiligen Vorstufen verhindert werden kann, nimmt die Früherkennung einen wichtigen Stellenwert ein.

Wichtig ist es, sich dafür regelmäßig vom Hautarzt auf eventuelle Hautveränderungen untersuchen zu lassen. Da neuere Studien erwiesen haben, dass Humane Papillomaviren in einigen Hautkrebsen und auch in deren Vorstufen vorhanden sind bedeutet dies, dass Humane Papillomaviren die Hautkrebsentstehung begünstigen können. Einige Typen dieser Viren kommen in Hautwarzen vor und andere Virustypen stehen in Zusammenhang mit mehreren Krebsarten (des Penis, des Gebärmutterhalses, vielleicht auch des Kehlkopfes und der Zunge). Hierbei werden sie beim Geschlechtsverkehr übertragen, aber u.U. auch über Gebrauchsgegenstände wie z.B. Handtücher. Deshalb werden ausreichende hygienische Maßnahmen empfohlen und der Schutz mit Kondom bei häufigem Partnerwechsel.

Aktuelles

Bezüglich des Schwarzen Hautkrebses (Malignes Melanom) laufen an einigen Zentren wie z.B. am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg/Mannheim oder an verschiedenen Universitätshautkliniken Studien zur Impfung gegen das Maligne Melanom. Ziel ist es den Melanom-Patienten mit aufbereiteten Tumormaterial zu behandeln. Die ersten Impfungen erscheinen vielversprechend.

Häufige Fragen

In meiner Kindheit hatte ich öfter Sonnenbrände, bin ich nun ein Hautkrebs-Kandidat?

Die Haut verzeiht nicht – dieser Spruch ist leider wahr. Da Sie Ihre Haut in der Kindheit öfter schädigenden UV-Lichteinflüssen ausgesetzt haben, sollten Sie heute nicht beunruhigt, aber dennoch vorsichtig sein. Sinnvoll wäre ein jährlicher Check der Pigmentmale beim Hautarzt und unbedingtes Vermeiden weiterer Sonnensünden.

Wie oft soll ich mich vom Hautarzt nach Veränderungen untersuchen lassen?

Normalerweise genügt einmal im Jahr. Der Arzt merkt sich Ihre Pigmentmale und notiert sich deren Lage und Größe, so dass er im kommenden Jahr einen Vergleich hat. Haben Sie Verwandte mit Hautkrebs sollten Sie nach Absprache mit Ihrem Hautarzt eventuell sogar zweimal jährlich zur Kontrolle.

Wichtige Adressen

Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
Im Neunheimer Feld 208
69120 Heidelberg
Tel.: 06221/42-0
FAX: 06221/42-2995

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