Ayurveda: Was ist das? Übersicht der Behandlungen

Nach Bachblüten und Reika ist unter Naturfans jetzt „Ayurveda“ angesagt. Dabei ist diese Methode keineswegs eine modische Neuerfindung: die in Südindien entwickelte Heilkunst wurde bereits vor über 3000 Jahren zur Behandlung verschiedenster Leiden eingesetzt. Und auch heute noch praktizieren in Indien und Sri Lanka über die Hälfte der Mediziner nach dieser Methode.

Was ist Ayurveda?

Auf deutsch übersetzt ist Ayurveda „Die Wissenschaft vom Leben“. Wie bei den meisten alternativen Heilmethoden handelt es sich auch bei Ayurveda um ein ganzheitliches Therapieverfahren, bei dem der Mensch mit seinem Körper, seinem Geist und seiner Seele im Mittelpunkt steht. Daher basiert die Philosopohie des Ayurveda auf drei verschiedenen Wirkungsprinzipien (Doshas), die im Körper alle seelischen und körperlichen Abläufe regulieren:

Vata
Der Begriff „Vata“ steht für das Bewegungsprinzip, das für die Tätigkeit von Muskeln, Organfunktionen, Geist und der Sinne verantwortlich ist.

Pitta
Der Begriff „Pitta“ steht für die Wärmeprozesse des Körpers. Verdauung und Stoffwechsel werden über Pita reguliert.

Kapha
Der Begriff „Kapha“ steht für Kraft und Widerstandsfähigkeit des Körpers.

Nach Auffassung der ayurvedischen Medizin sind Vata, Pitta und Kapha in unterschiedlichen Verhältnissen in jedem Menschen von Geburt an angelegt. Ist der Mensch krank, ist die Balance der drei Wirkungsprinzipien einfach gestört.
Mit Hilfe von Ayurveda sollen die „Selbstheilungskräfte“ des Organismus aktiviert werden, so dass sich der Körper von alleine helfen kann. Um die ursprüngliche Balance der drei Doshas wiederherzustellen, stehen in der ayurvedischen Medizin verschiedene Behandlungsmethoden kombiniert.

Wie sieht die Behandlung mit Ayurveda aus?

Die ayurvedische Heilkunst besteht aus einer Kombination unterschiedlicher Behandlungsmethoden, die den Menschen wieder gesund machen will.

Dazu gehören unter anderem

  • Kräuter-Öl-Ganzkörper-Massagen
  • Dampf-Kräuterbäder
  • Angepasste Ernährung
  • Ayurveda-Entschlackung
  • Yogaübungen
  • Atemtechniken
  • Farb- Geruchs und Klangtherapien
  • Ausgleich der Biorythmik

Wichtig ist vor allem, dass die individuelle Verteilung der drei Doshas bei jeder angewendeten Therapie berücksichtigt wird.

Mit der ayurvedischen Heilkunst sollen vor allem Darm- und Nierenerkrankungen, chronische Leiden, Herz-Kreislaufbeschwerden sowie psychische Störungen infolge von Streß ausgeglichen werden.

Inwieweit sich mit Hilfe von Ayurveda Krankheiten tatsächlich heilen lassen, ist nach wie vor sehr umstritten. Sicherlich können die unterschiedlichen Methoden einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden ausüben und alleine schon deswegen sicherlich einen Teil zur Genesung beitragen. Eine Alternative zur Schulmedizin ist sie aber garantiert nicht. Wer sich nach der indischen Heilkunst behandeln lassen will, sollte die ayurvedische Medizin nur als unterstützende Methode einsetzen.