Sinusitis: Entzündung der Nasennebenhöhlen – Behandlung & Vorbeugende Maßnahmen

Unter den Nasennebenhöhlen versteht man paarig um die Nase angeordnete, luftgefüllte, mit Schleimhaut ausgekleidete Höhlen im Gesichtsschädel.
Man unterscheidet je nach Lage Stirn-, Kiefern-, Siebbein- und Keilbeinhöhlen. Diese Höhlen sind mit dem Nasengang verbunden, damit das von der Schleimhaut produzierte Sekret abfließen kann. Sinn und Zweck der Nasennebenhöhlen sind unklar, man vermutet, dass sie u.a. der Erwärmung, Anfeuchtung und Reinigung der Atemluft dienen.

Im Rahmen einer Erkältungskrankheit kann es oft zu einer Beteiligung der Nasennebenhöhlen kommen indem die Entzündung auf eine oder mehrere dieser Höhlen übergreift. Durch die Schwellung der Schleimhäute wird die Belüftung beeinträchtigt und das Wachstum von Bakterien und Pilzen begünstigt.

Woran erkennt man eine Sinusitis?

Neben einer Behinderung der Nasenatmung äußert sich eine Sinusitis in Kopfschmerzen, die ein- oder beidseitig an verschiedenen Stellen des Kopfes auftreten können, je nachdem welche Höhlen betroffen sind. Typisch ist hierbei, dass sich der Schmerz häufig bei Lageveränderung des Kopfes (z.B. Bücken), bei Erschütterungen (z.B. schnelles Laufen) verschlimmert oder sich durch Klopfen auf die entsprechenden Knochen auslösen lässt. Ein eitriges Nasensekret, erkennbar an zähflüssigem und grünlich oder gelb gefärbten Schleim, kann auf eine akute bakterielle Sinusitis hindeuten.

Wann muss ein Arzt aufgesucht werden?

Eine unkomplizierte Sinusitis heilt bei richtiger Behandlung meist von selbst aus. Vor allem bei kleinen Kindern oder älteren Personen oder Menschen mit Begleitkrankheiten z.B. Diabetes, Asthma oder mit krankheits- oder medikamentös bedingten herabgesetzten Abwehrkräften (s. Risikogruppen) kann es aber auch zu Komplikationen kommen. Ein Arzt sollte daher immer aufgesucht werden, wenn:

  • Die Beschwerden länger als 7 Tage anhalten
  • Sich die Beschwerden plötzlich verschlimmern
  • Ein Fieber nicht rasch abklingt
  • Schwellungen im Gesicht oder an den Augenlidern entstehen
  • Sehstörungen auftreten
  • Kleine Kinder, ältere Menschen oder Personen mit chronischen Grunderkrankungen betroffen sind

Faktoren, die die Entstehung einer Sinusitis begünstigen

Im Prinzip können alle Faktoren, die die Belüftung der Nasennebenhöhlen beeinträchtigen, die Entstehung der Krankheit begünstigen. Dazu gehören:

  • Erkältungskrankheiten, aber auch Mandelentzündungen,
  • Entzündungen des Mittelohrs (s. Ohrenschmerzen), Zahnerkrankungen
  • Allergische Erkrankungen wie Asthma oder Heuschnupfen
    Refluxkrankheit (s. Sodbrennen)
  • Anatomische Besonderheiten, wie verbogene Nasenscheidewand, vergrößerte Mandeln, Polypen
  • Veränderungen des Luftdrucks, wie bei Flugreisen, Tauchen, Bergsteigen

Vorbeugende Maßnahmen

Da eine Sinusitis häufig die Folge einer Erkältung ist, kommen hier die gleichen Maßnahmen in Frage (s. Schnupfen). Die korrekte Behandlung einer Grunderkrankung, wie z.B. Heuschnupfen, Asthma oder Refluxkrankheit, die das Auftreten einer Sinusitis begünstigt, vermindert ebenfalls das Risiko. Die Anwendung von salzhaltigen Nasensprays verhindert ein Austrocknen der Schleimhäute, wenn man sich zu lange in trockener Luft aufhalten muss (z.B. Langstreckenflüge, klimatisierte Räume).

Behandlung

Ziel der Behandlung ist es, wieder für eine ausreichende Belüftung der Nasennebenhöhlen zu sorgen. Daher kommen abschwellende Nasentropfen in Betracht (s. Schnupfen) aber auch Medikamente, die das Nasensekret verflüssigen (s. Husten).  Wichtig ist auch hier auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten. Dampfinhalationen z.B. mit Kamille befeuchten die Schleimhäute und lindern die Kopfschmerzen.

Empfehlenswert sind Präparate, die gezielt bei einer Sinusitis wirken, z.B. ein Extrakt aus verschiedenen Heilpflanzen (Schlüsselblume, Sauerampfer, u.a.) oder ätherischem Öl. Diese wirken entzündungshemmend und schleimverflüssigend und können auch bei Kindern ab 2 Jahren eingesetzt werden.

Wichtige Hinweise!
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker bei der Auswahl und Anwendung der Medikamente beraten und beachten Sie die Gebrauchsinformation!

Während Schwangerschaft und Stillzeit sollten abschwellende Nasentropfen und Medikamente zum Einnehmen nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.