Impfungen: So geht es gut geschützt in den Urlaub

Während Kinder und Jugendliche im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen die allgemein empfohlenen Impfungen erhalten und gut geschützt sind, so weisen Erwachsene häufig Impflücken auf, da die Auffrischimpfungen oft vergessen werden. Vor einer Reise ist unbedingt der aktuelle Impfschutz zu überprüfen und gegebenenfalls zu ergänzen. Wenden Sie sich hierzu an ihren Hausarzt.

Allgemein empfohlene Impfungen

Neben den im Kindesalter empfohlenen Impfungen gegen Hib (Hämophilus influenzae Typ b), Hepatitis B, Masern, Mumps, Röteln, Keuchhusten (Pertussis) sollte der Impfschutz überprüft werden auf:

Diphtherie

Der Erreger dieser potentiell tödlichen Krankheit ist ein toxinbildendes Bakterium ((Corynebacterium diphtheriae) und wird meist über Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Eine Auffrischimpfung sollten spätestens alle 10 Jahre nach erfolgter Grundimmunisierung erfolgen. Normalerweise wird gleichzeitig auch gegen Tetanus geimpft (Kombinationsimpfstoff). Zur Grundimmunisierung sind drei Impfungen notwendig, wobei eine Schutzwirkung etwa zwei Wochen nach der 2. Injektion erreicht wird.

Wundstarrkrampf (Tetanus)

Auch diese potentiell tödliche Krankheit wird durch ein Toxin eines Bakteriums (Chlostridium tetani) verursacht. Die Erreger kommen überall (insbesondere in Erde) vor und können auch über kleine Verletzungen, insbesondere verschmutzte Wunden, in den Körper gelangen. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen, wobei eine Schutzwirkung etwa zwei Wochen nach der 2. Injektion erreicht wird.

Auffrischimpfungen sind alle 10 Jahre nach der 3. Impfung erforderlich, im Verletzungsfalle jedoch bereits, wenn die letzte Impfung länger als 5 Jahre zurückliegt.

Kinderlähmung (Poliomyelitis)

Nach erfolgter Grundimmunisierung im Kindesalter wird hierzulande eine Auffrischimpfung für Erwachsene nicht mehr empfohlen. Bei Reisen in Länder mit Infektionsrisiko ist jedoch sie jedoch anzuraten, wenn die letzte Impfung 10 Jahre zurückliegt. Heutzutage wird nicht mehr die Schluckimpfung, sondern ein inaktivierter Impfstoffe verwendet, der injiziert wird. Die Grundimmunisierung umfasst drei Gaben, eine Schutzwirkung wird nach der 2. Impfung erreicht. Die Kinderlähmung wird auf oral-fäkalem Wege (mangelnde Hygiene) übertragen und von Viren verursacht.

Indikationsimpfungen

Für bestimmte Altersgruppen, bestimmte Berufsgruppen oder Personen mit chronischen Erkrankungen sind ev. zusätzliche Impfungen empfehlenswert:

  • FSME: Frühsommermeningoenzephalitis
  • Hepatitis A
  • Hepatitis B
  • Gelbfieber nur bei Reisen in infektionsgefährdete Gebiete
  • Influenza (Grippe) für Personen über 60 Jahre oder Personen mit chronischen Erkrankungen, wie z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, Lungenerkrankungen, Diabetes. Die Impfung muss jährlich, am besten im Herbst mit dem aktuell von der WHO empfohlenen Impfstoff wiederholt werden.
  • Meningokokken, vor allem auch bei Reisen in infektionsgefährdete Länder.
  • Pneumokokken für Personen über 60 Jahre oder Personen mit chronischen Erkrankungen
  • Tollwut
  • Typhus
  • Windpocken (Varizellen)

Die aktuellen Impfempfehlungen werden von der STIKO des Robert Koch Instituts herausgegeben. Spezielle Empfehlungen zu Reiseimpfungen finden Sie auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit.