Die Bewältigung von Stresssituationen ist sowohl von der Persönlichkeitsstruktur, als auch von der Qualifikation und dem Entscheidungsspielraum des jeweiligen Mitarbeiters abhängig. Es gibt jedoch Entspannungsmethoden, die unabhängig von der Unternehmensstruktur von jedermann praktiziert werden können.
Entspannung durch Anspannung (nach Jacobson)
Die meisten Muskelgruppen sind in Stresssituationen stärker angespannt. Um nun diese Muskelanspannung abzubauen, sollte man die verschiedenen Muskelpartien nacheinander Hände, Arme, Füße, Beine, Brust, Schulter, Nacken und Gesicht jeweils für wenige Sekunden bewusst anspannen und sich anschließend wieder entspannen. Durch mehrmaliges Wiederholen dieser Übung entspannen sich in der Regel die Muskelgruppen. und das Erregungsniveau sinkt.
Das heiße Handtuch
Viele Airlines bieten zum Entspannen das „heiße Handtuch“ an. Auch zu Hause oder im Job können Sie dies praktizieren, im dem Sie ein in heißem Wasser getränktes Tuch auf Ihr Gesicht legen.
Gähnen
So banal es sich anhört – in der Tat ist kräftiges Gähnen eine wirkungsvolle Methode, sich zu entspannen. Beim Gähnen wird die Sauerstoffzufuhr erhöht und die Konzentration verbessert.Sie sollten dabei den Unterkiefer einfach fallen lassen und durch den Mund einatmen.
Qigong-Atmung
Atemübungen sorgen dafür, dass der menschliche Organismus mehr Sauerstoff erhält. Qigong ist eine Atem- und Bewegungslehre, die ihren Ursprung in der chinesischen Medizin findet. Wer tief in seinen Bauch hineinatmet, produziert unter Anspannung weniger Stresshormone, als derjenige, der flach in die Brust atmet. Am Einfachsten gelingt Ihnen die Qigong-Atmung, indem Sie sich hinlegen und sich vorstellen, beim Einatmen Ihren Bauch wie einen Ballon aufblasen zu wollen. Im Extremfall entspannen Sie sich so gut, dass Sie einschlafen. Vorsicht: Wenn Sie Atemübungen falsch ausführen oder übertreiben, könnte Ihnen schwindelig werden. In diesem Fall bitte sofort die Übungen beenden.
Meditation
Die einfachste Form der Meditation ist das Gebet. Aber auch Menschen, die nicht beten, entdecken immer häufiger diese ca. 5000 Jahre alte Entspannungstechnik. Ziel der Meditation ist es, den Körper und Geist völlig zur Ruhe kommen zu lassen. Diesgeschieht, indem man einen Bewusstseinszustand erlangt, bei dem die Umwelt vernachlässigt und die Gedanken auf ein bestimmtes Objekt (z.B. ein Ruhebild) reduziert werden. Wer regelmäßig in sich kehrt, fühlt sich ausgeglichener und hat mehr Energie für die täglichen Belange.
Autogenes Training
Der Nervenarzt Professor J. H. Schultz gilt als der Entwickler des autogenen Trainings.
Ziel dieser Entspannungsmethode ist es, durch Konzentration und Selbstbeeinflussung einen Zustand herbeizuführen, der dem Schlaf ähnlich ist. Man konzentriert sich dabei auf seinen Körper – nimmt aber die Sichtweise eines Beobachters ein. Bei richtiger Anwendung entsteht durch die Muskelentspannung ein Gefühl der Schwere, durch die Erweiterungen der Blutgefäße ein Gefühl der Wärme und letztendlich ein Gefühl der tiefen und inneren Ruhe. Wie bereits der Name andeutet, bedarf es einigem an Training, ehe man diese Entspannungsmethode beherrscht.
Yoga
Diese Kunst der Entspannung und Gelassenheit fand seinen Ursprung vor ca. 1500 Jahren in Indien. Körper, Seele und Geist werden hierbei als Einheit begriffen. Es gibt viele verschiedene Yoga-Arten, von denen „Hatha-Yoga“ die wohl Bekannteste ist. Dabei werden Entspannungslagen, Sitzhaltungen sowie Körperstellungen, aber auch Atem- und Konzentrationsübungen praktiziert. Ein regelrechter Yoga-Boom fand in den 60er und 70er Jahren in Deutschland statt. Yoga beeinflusst den Körper, den Geist und die Seele und soll in die eigene Tiefe führen.
Freizeitentspannung
Hobbies, die bildhaftes und räumliches Denken erfordern und gleichzeitig den Einsatz beider Hände abverlangen, eignen sich besonders gut zum Entspannen (z.B.: Töpfern ).